Das Ehrenmal und Gedenkstein des Schützenvereins Nordlohne
(Ehrenmal bei der Gaststätte Neerschulte
in Schepsdorf Anfang der 1940er Jahre)
Anfang der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts kam in vielen Gemeinden der Gedanke auf, den Gefallenen des großen Krieges (1. Weltkrieg) zu gedenken. Viele waren gefallen und blieben vermisst.
Im Kirchspiel Schepsdorf nahmen sich die drei Schützenvereine des Kirchspiels Schepsdorf; Schepsdorf, Darme und Nordlohne der Idee an und entwickelten Planungen und versuchten das Geld beizubringen. Im Jahr 1920 begannen sie mit ihrer Arbeit. Um Geld zu beschaffen organisierten sie Theateraufführungen. Wahrscheinlich sammelten sie auch Geld in der Gemeinde und den Mitgliedern und ansässigen Unternehmen. Als dann genug Geld besammen hatten und sich endlich auf einen Entwurf für das Ehrenmal geeinigt hatten, konnte man mit der Errichtung beginnen. Als Standort wählte man einen Platz direkt neben der Gaststätte Neerschulte in Schepsdorf.
Am 04.11.1923 war es dann soweit, das Ehrenmal für die 32 Gefallenen Schützenbrüder des Kirchspiels Schepsdorf wurde unter reger Teilnahme der Bevölkerung eingeweiht. Die Weihe des Ehrenmals wurde durch den Schepsdorfer Pastor Borgelt vorgenommen.
Das Ehrenmal stammte aus der Werkstatt des Kunstbildhauers Rüller aus Münster. Es stellt einen Engel dar, der einen sterbenden Soldaten unter seine Fittiche nimmt. Für die Zukunft wurde ein Fonds eingerichtet, aus dem heraus die Unterhaltung des Denkmals bestritten wurde. Dieser Fonds wurde durch Theateraufführungen der Schützenvereine und die Durchführung von Presschießen bedient und gefüllt.
1958 am Volkstrauertag gedachten die drei Schützenvereine Nordlohne, Schepsdorf und Darme ein letztes Mal gemeinsam der gefallenen Schützenbrüder der beiden Weltkriege. Darme wurde eine eigene Kirchengemeinde und der Schützenverein Darme erbaute sich anlässlich des Jubelschützenfestes 1959 ein eigenes Ehrenmal.
Nach 36 Jahren gemeinsamen Gedenkens treffen sich die Nordlohner und Schepsdorfer Schützenbrüder jeweils zum Volkstrauertag am Ehrenmal in Schepsdorfin diesem Jahre wurde das Kriegerdenkmal für die gefallenen Mitglieder der Gemeinde Schepsdorf/ Nordlohne umgesetzt. Das Umsetzung erfolgte, da die B213 verbreitert wurde und die lief direkt am Denkmal bzw. am Hubertushof vorbei.
Aufgrund dieser Verbreiterungsmaßnahme versetzte man das Denkmal zu einem Grundstück neben dem Friedhof der Kirchengemeinde St. Alexander zu Schepsdorf. Mit vereinten Kräften der Schützenvereine Schepsdorf und Nordlohne gelang, es die Statue auf einen neu geschaffenen Unterbau zu setzten. Die Bundeswehr stellte zu diesem Zwecke einen Kran zur Verfügung. Das Kriegerdenkmal wurde am 13.11.1966 in einer Feierstunde eingeweiht.
Der Schützenverein Nordlohne errichtete im Jahr 1984 in unmittelbarer Nähe des Glockenturms einen Findling als Ehrenmal. Die Inschrift lautet: "Zum Gedenken an die gefallenen und verstorbenen Schützenbrüder von Nordlohne". Hier gedenkt der Schützenverein Nordlohne, ein jedes Jahr am 2 Schützenfesttag, nach der morgendlichen Messe, den verstorbenen Schützenbrüdern.In den beiden Weltkriegen fielen insgesamt 64 Bürger aus den Ortschaften Nordlohne und Schepsdorf. 14 blieben bis zum heutigen Tage vermisst.
(Gedenkstein in Nordlohne am Glockenturm)
Die gefallenen und vermissten Bürger seien hier nochmals aufgeführt. 19 Schützenbrüder aus Nordlohne blieben auf den Schlachtfeldern beider Weltkriege. Sie fielen oder blieben bis heute vermisst. Der Schützenverein Nordlohne wird ihnen genauso wie den verstorbenen Schützenbrüder Gedenken.
1915 - Hermann Germer (Schützenkönig 1911)
1915 - Hermann Tranel
1915 - Heinrich Schulten (Schützenkönig 1912)
1916 - Josef Pölking
1917 - Gerhard Weßling
1918 - Bernhard Schrighten
1941 - Bernhard Gerdes
1941 - Heinrich Niehoff
1941 - Heinrich Schrigten
1942 - Bernhard Merschel
1943 - Gustav Heuer
1943 - Georg Wilming
1944 - Hermann Weßling
1944 - Hermann Lübbers
1945 - Hermann Wilming
1945 - Kunibert Schrader
1945 - Georg Lübbers
???? - Hermann Berndzen (vermisst)
???? - Josef Weßling (vermisst - Schützenkönig 1939)
1. Weltkrieg
Liste der Eingezogenen, Verwundeten
und Gefallenen aus Nordlohne
Auf der Internetseite http://meta.genealogy.net habe ich einige Datensätze über Kriegsteilnehmer aus Nordlohne gefunden. Leider sind dort nur die Gefallenen, Vermissten oder Verwundeten vermerkt. Schaut da mal ruhig rein vielleicht findet Ihr noch ewas interessantes über Eure Familiengeschichte. Kleiner Hinweis: Das Datum gibt keinen Hinweis über den Verwundungstag, sondern ist lediglich das Erscheinungsdatum der Verlustenliste der Deutschen Armee (hier: Preußische Listen). Die zweite Quelle ist die Schulchronik der Katholischen Volksschule in Nordlohne. In dieser hat der damalige Lehrer alle bekannten Kriegsteilnehmer aus Nordlohne niedergeschrieben.Die Liste wird ständig erweitert und erneuert. Falls Einheiten genannt werde, können die EInsatzorte einfach bei Wikipedia ergoogelt werden.
Aufgrund der geografischen Nähe zu Lingen, kann die Einberufung in die nachfolgenden Einheiten ebenfalls angenommen werden. Es war natürlich auch möglich in andere Einheiten oder Waffengattung eingezogen zu werden. Die meisten Lingener allerdings wurden jedoch in die folgenden Einheiten eingezogen (Quelle: LT vom 14.10.14 S.13):
Landsturm-Infanterie-Regiment 77
Reserve-Infanterie-Regiment 78
Reserve-Infanterie-Regiment 92
(hier ist das 3. Batallion zu nennen welches in Lingen aufgestellt wurde)
Die 78er und die 92er waren Teil der 19. Reserve-Division
Gefreiter, leicht verwundet - in Gefangenschaft Boiry, Infanterie Regiment 61, 11. Kompanie, dann Emsdetten in Westfalen Hollingen 192
11
Dülle
Heinrich
18.03.18??
Verlustliste
26.06.1918
gefallen
12
Feld
Bernhard
Schulchronik
13
Feld
Hermann
Schulchronik
14
Gerdes
Bernhard
Verlustliste
29.06.1915
Ersatz Reservist - vermisst
15
Germer
August
Verlustliste
23.11.1915
6. Kompagnie Kaiser Franz Garde Grenadier Regiment Nr. 2 - schwer verwundet
16
Germer
Bernhard
Schulchronik
17
Germer
Heinrich
Verlustliste
18.12.1914
Wehrmann Heinrich Germer -
4. Kompanie Nr. 77- Gemischtes Landwehr-Infanterie Regiement Nr. 77/78 (Osnabrück Oldenburg Celle Braunschweig) - verwundet bei Les Bruneres am 04.09.1914, Kruiseik, Becelaere und Moolenhoek vom 24.10 bis 19.11.1914
18
Germer
Hermann
20.03.1981
Verlustliste
19.05.1915
Reservist 8. Kompagnie - gefallen am 24.04.1915
19
Germer
Wilhelm
29.10.1896
Verlustliste
leicht verwundet
20
Hemme
Heinrich
Schulchronik
21
Hilbers
Bernhard
Schulchronik
22
Hilbers
Hermann
Verlustliste
10.11.1915
17.06.1916
5. Kompagnie - leicht verwundet
9. Kompagnie - leicht verwundet
23
Kuhr
Bernhard
25.10.????
Verlustliste
04.11.1918
bei der Truppe - leicht verwundet
24
Kuhr
Johann
Schulchronik
25
Lübbers
Heinrich
Schulchronik
26
Merschel
Bernhard
Schulchronik
27
Pölking
Josef
Verlustliste
02.09.1916
8. Kompagnie, Reserve Infanterie Regiment Nr. 230 - gefallen
28
Schulten
Heinrich
01.10.1891
Verlustliste
20.08.1915
Reservist - gefallen am 20.07.1915
29
Schrighten
Bernhard
04.04.1897
Verlustliste
21.03.1919
Kanonier, 7. Batterie - verstorben an seinen Wunden am 07.10.1918