Ein wichtigen Platz im Rahmen des Schützenfestes nimmt das Schießen ein. Der Schützenverein Nordlohne hat in seiner über 100jährigen Geschichte mehrmals den Standort für das Schießen geändert und mit unterschiedlichen Waffen und Kalibern seine Könige ausgeschossen.
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1911 – Anfang 1930er
Von 1911 bis Anfang der 30 Jahre fand das Schießen auf einer Weide (bei Krämer) am Kiesberg statt. Damals wurden die Gewehre (Karabiner) von der Firma Schimmöller aus Lingen ausgeliehen. Diese stellte in der Anfangszeit auch Sicherungsposten zur Verfügung die die Straße sperrten, um einen sicheren Ablauf des Schießens zu gewährleisten. Die Trefferlagen wurden durch Kinder aus einer Deckung heraus angezeigt.
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1930er Jahre – 1961
Um den Sicherheitsaspekten Rechnung zu tragen, errichtete der Schützenverein Nordlohne in den 30er Jahren einen Schießstand auf dem Gebiet der heutigen Siedlung Kampstraße. Dieser befand sich auf Höhe des Grundstückes Lammers und verlief in südwestlicher Richtung, auf eine Länge von knapp 50m.
Damals war das Gelände noch Birkenaufschlag und Buchen bewachsen. Der Schießstand lag um einiges tiefer als das übrige Gelände und die Seitenräume waren durch Wälle begrenzt.
Im Bereich des Schießstandes wurde zum Schützenfest ein Pavillion errichtet, an dem Getränke ausgeschenkt wurden. Ein Platzkonzert am Schießstand wurde ebenfalls durchgeführt. Vor dem Kugelfang wurde eine Deckung aufgemauert.
In diese Deckung krochen Kinder und zeigten die Trefferlagen auf den Scheiben mit Stöcken an. Leider existieren von der Schießbahn in ihrer Gesamtheit keine Bilder.
Es sind einige Bilder eingestellt, die die Atmosphäre und die Lage wiedergeben. Auf Bild oben ist die Schießaufsicht abgelichtet. Es ist gut zusehen, das der Anfang der Schießbahn aufgemauert wurde und die Bahn tiefer als die Standaufsicht lag.
Auf dem Schießstand wurde bis 1939 mit Karabinern geschossen. Nach dem Kriege schossen die Schützenbrüder mit Kleinkalibergewehren.
Als Ausnahme sei hier das erste Schützenfest nach dem Kriege genannt. Entgegen des Verbotes des alliierten Kontrollrates wurden Schusswaffen.
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1962 bis 1999
Im Zuge der Erschließung des Baugebietes Kampstraße wurde das Schießen an den Saal Bruns verlegt. Es wurde nun nicht mehr mit Kleinkalibergewehren geschossen, sondern mit Luftgewehren. Die Veränderung war vonnöten, da man nun keinen festen Schießstand mehr hatte, sondern einen Mobilen. Geschossen wurde auf die Garagen die hinter dem Gebäude von Bruns lagen.
Als Kugelfang dienten dienten die Garagentore. In Sachen Sicherheit wurde ein Schritt rückwärts gemacht. Der Schießbereich hatte noch keinerlei seitliche Abgrenzungen. Als Absperrung dienten Tische oder Seile.
Nach und nach wurden Gewehrauflagen beschafft die die Holzböcke ersetzten. Des Weiteren wurden seilgestützte Scheibentransportanlagen eingesetzt, um die Auswertung der Schießergebnisse zu erleichtern. Um sich gegen widrige Witterungseinflüsse zu schützen, wurde im Laufe der Zeit ein Zelt angeschafft.
Zum Jubelschützenfest 1986 wurde der Schießstand modernisiert. Es wurden Bauzäune angeschafft an denen man Bleche einhängen konnte.
Durch diese Anschaffung wurde die Sicherheit wieder auf ein vernünftiges Maß gebracht. Nun konnte das Schießen im Prinzip überall durchgeführt werden
Das Schützenfest fand 1986 bis 1989 auf dem alten Sportplatz bei Krämer bzw. in einer dortigen Weide statt. Völlig unproblematisch konnte dieser Schießstand dort verwendet werden und bestand sozusagen seine Feuerprobe.
Als der Saal Bruns zum Dorfgemeinschaftshaus umgebaut wurde, zog man wieder mit dem Schützenfest zurück und dass Schießen wurde bis 1999 in diesem mobilen Stand abgehalten.
Da die Auflagen für die Durchführung des Schießens immer restriktiver und die Einhaltung immer schwieriger wurde, musste ein neuer Stand gebaut werden.
Im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms der Grafschaft Bentheim wurde ein Mehrzweckgebäude auf Grundlage eines alten Schafstalles errichtet.
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2000 bis heute
Am 01.07.2012 wurde der Schafstall offiziell eingeweiht. In dem linken Flügel des Gebäudes befinden sich zwei Lagerräume. Im rechten Flügel sind Umleidekabinen für den Sportbetrieb untergebracht.
Der mittlere Teil kann sowohl für Festivitäten als auch als Schießstand genutzt werden.
Zum Schützenfest wird für dem mittlerenteil ein Zelt aufgebaut, um eine optimale Anbindung an das Festzelt zu haben. Dort ist dann die Standaufsicht untergebracht.
Der Schießstand hat insgesamt 4 Schießbahnen auf 10m Länge und ist dort bestens untergebracht.
Wie auf dem unteren Bld zu sehen ist, ist das alte Fachwerk des Schafstalls im Gebäude integriert und geben dem Schießstand eine ganz eigene Atmosphäre.
Zum ersten Mal seit Bestehen des Schützenvereins kann das Schießen völlig unabhängig vom Wetter durchgeführt werden. Weiterhin besteht die Möglichkeit Übungsschießen auch außerhalb des Schützenfestes durchzuführen.
Wie auf dem unterem Bild gut zu sehen ist wurden Schießtische und Kugelfänge neu gebaut. Elektrische Scheibentransportanlagen wurden erworben, um noch komfortabler das Schießen durchführen zu können.
Auch an die Rollstuhlfahrer wurde gedacht. Der Schießtisch auf Bahn 2 wurde extra für diesen Zweck niedriger angefertigt.
Das König -und Kaiserschießen wird auf der Bahn 4 durchgeführt. Sie ist im Bild rechts zu sehen.